Die HEAD-Genuit-Stiftung freut sich, ab 2025 mehrere spannende Projekte im Bereich der Schmerzforschung fördern zu können.

Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Konstruktion und Validierung einer Apparatur zur mechanischen Palpation zur Diagnostik chronischer Schmerzen“ / Dr. med. Volker Perlitz, Simplana GmbH Aachen, Laufzeit Januar 2025 – Juni 2026 (18 Monate)
Mit Hilfe des avisierten mechatronischen Konzepts sollte eine große Lücke in der Objektivierung muskulär bedingter chronischer Schmerzen geschlossen werden können. Bei Schmerzpatienten bleibt die erforderliche diagnostische Abklärung aufgrund fehlender Instrumente oft aus, wodurch der Zugang zu geeigneten therapeutischen Maßnahmen verstellt ist. Hier wäre eine nicht invasive Objektivierung der durch muskulären Hartspann bedingten chronischen Schmerzen ein wichtiger Schritt zur Überwindung dieses Circulus Vitiosus. Die biometrische Technik wird im Rahmen der Testung des Gebrauchsmusters an gesunden Probanden und Patienten eingesetzt, um die bereits vorhandene durch die HGS geförderte Bildung der Datenbasis vegetativer peripher-physiologischer Daten weiter auszubauen. Ziel ist die Herstellung eines zertifizierten Gebrauchsmusters, das bereits akademischen Interessenten kommerziell angeboten werden soll.

Anatomische Grundlagen der transkutanen aurikularen N. vagus-Stimulation / Prof. Dr. med. Elmar Peuker, Hochschule Fresenius Köln; Prof. Dr. med. Timm Filler, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Laufzeit: April 2025 – März 2026 (12 Monate)
Es handelt sich um eine Grundlagenforschung im Kontext der transkutanen vagalen Stimulation, die zunehmend in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt wird, mit Schwerpunkten in der Behandlung chronischer Schmerzstörungen und depressiver/Angststörungen. Das Design der am Markt befindlichen Devices geht überwiegend auf eine anatomische Grundlagenstudie aus dem Jahr 2002 zurück, die die Projektleiter damals erstellt haben. Es besteht die Notwendigkeit, die kutane Karte vagaler Innervationszonen weiter zu verfeinern und die Auswirkungen verschiedener Stimulationsparameter und Stimulationsstellen zu bestimmen. Damit könnte die transkutane aurikuläre Vagusnerv-Stimulation zu einem Standardinstrument zur Verbesserung des autonomen Gleichgewichts und der autonomen Funktion bei verschiedenen autonomen, neurologischen, psychiatrischen, rheumatologischen und anderen Erkrankungen werden.

Forschungsaktivitäten und deren Umsetzung zum Thema Leptomeningopathien / Prof. Dr. med. habil. M. Luchtmann, Vigdis Thompson Foundation, Laufzeit: Januar 2025 – Dezember 2029 (60 Monate)
Die HEAD-Genuit-Stiftung unterstützt seit 2019 die Vigdis Thompson Foundation finanziell bei der Erforschung und Behandlung von Leptomeningopathien. Im neuen Projektabschnitt geht es um die folgenden Schwerpunktthemen.
Aktuell fehlen belastbare Daten zur Lebensqualität, die ein zentraler Parameter bei der Bewertung chirurgischer Therapien sind. Ziel für die nächsten Jahre ist die Integration eines longitudinalen Quality-of-Life-Assessments (QoL) in das bestehende Patientenregister durch Implementierung des REDCap-Systems, das eine autonome Datenerfassung durch die Patienten ermöglicht.
Ziel zukünftiger Forschungsarbeiten ist es, die degenerative Transformation der Arachnoidea auf molekularer Ebene zu untersuchen. Es ist die  Sequenzierung von Biopsieproben mittels moderner Expressionsanalysen (z. B. RNA-Seq) geplant, um potenzielle molekulare Prädispositionen für die Entwicklung einer Leptomeningopathie zu identifizieren. Es sollen auch Mechanismen erforscht werden, die den Übergang von einer akuten Entzündung zu einer chronisch-degenerativen Bindegewebserkrankung erklären.
Kaltplasma hat sich in den letzten Jahren als vielversprechend in der Behandlung entzündlicher Prozesse erwiesen. Ziel ist es, den Einfluss von Kaltplasma auf inflammatorische und degenerative Entwicklungen der Arachnoidea zu untersuchen. Diese innovative Forschung könnte neue therapeutische Ansätze zur Behandlung von Arachnoiditis und verwandten Erkrankungen eröffnen.