Die Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin (DGOM), deren mehrjährige wissenschaftliche Studie „Klinisch-Praktische Validität vegetativer Rhythmen in peripheren physiologischen Signalen“ von der HEAD-Genuit-Stiftung gefördert wurde, hat Ende September 2024 zum 1. Aachener Symposium Craniale Osteopathie eingeladen. Kernstück des zweitägigen Programm, zu dem 75 Teilnehmende aus neun Nationen und unterschiedlichen Disziplinen kamen, war die Grundlagenforschung zum Cranialen Rhythmischen Impuls, (CRI) und der Existenz der körperinhärenten Rhythmen.

Am ersten Tag stand das Vortragsprogramm inklusive intensiver Diskussionen im Vordergrund. Forschungsarbeiten wurden aus osteopathischer und physiologischer Sicht erklärt und waren Anlass für einen intensiven Austausch zwischen Wissenschaft, Forschung und täglicher Praxis. Die Keynote hielt Maurice César, der die Zuhörenden aufforderte, sich intensiv dem Studium der Anatomie zu widmen, um mit dem Gespür ihrer Hände einen therapeutischen „Austausch“ mit dem Gewebe des Patienten zielsicher durchführen zu können – eine Erinnerung an den Ursprung der Osteopathie und ihren Gründer Andrew T. Still.

Am zweiten Tag gingen die Teilnehmenden im Workshop mit Messdemonstration dem Cranialen Rhythmus Impuls (CRI) auch praktisch auf den Grund. Die Palpation und Manipulation des CRI, ein subtiles rhythmisches Phänomen, das mit einer Rate von 6 bis 12 Zyklen pro Minute und variabler Amplitude schwingt, kann korrigierende Impulse auslösen, die einen indirekten restaurativen Einfluss auf das autonome Nervensystem haben.

Das Symposium hat gezeigt, dass die bisherigen Ergebnisse der von der HEAD-Genuit-Stiftung in den Jahren 2016 bis 2023 geförderten Studie, ein wichtiger Schritt für die Osteopathie sind und das entwickelte Messverfahren noch vielfältige Möglichkeiten bietet. Eine aktuelle Veröffentlichung mit dem Titel „Autonomic nervous system responses in the intermediate band to cranial cutaneous stimulation“ findet sich in Physiological Reports Vol. 12. Weitere Veröffentlichungen sind seitens der DGOM in der Planung.

Dr. Holger Pelz
Dr. Holger Pelz, Projektleiter FuE-Forschungsprojekt der DGOM